Oldtimerfahrten für Hochzeiten und speziellen Anlässen.
Gerne offeriere ich Ihnen Ihre persönlich ausgewählte Fahrstrecke und berücksichtige spezielle Wünsche. Das Fahrzeug ist sehr alt, ein Ford Model T Baujahr 1920. Nicht allzu lange Steigungen meistert er problemlos. Da das Fahrzeug keine Seitenscheiben hat, kann es bei höherer Geschwindigkeit unter Umständen zu "Frisurproblemen" kommen. Mein Rat, rechnen Sie genügend Fahrzeit ein, damit die Geschwindigkeit denVerhältnissen angepasst werden kann. Nur dann, wird es für die Braut und den Bräutigam eine gelungene Überraschung und eine unvergessliche und gemütliche Hochzeitsfahrt.
Das Fahrzeug wird selbstvertändlich nur mit Chauffeur vermietet. Bei interesse, rufen Sie mich an unter Tel: 081/651 28 10
Ford Modell T, auch liebevoll "Tin Lizzie" genannt, was für ein Auto ist das?
Als Henry Ford das Modell T entwickelte, entwarf er ein Auto, dass alle Transportansprüche seiner Kunden befriedigen sollte. Und als die Ford Motor Company das Modell T schliesslich baute, bauten sie Henry Fords Traumauto. Der T war ein Leichtgewicht, denn er war aus einem neuen Metall gebaut: Vanadim: Ford Hatte es kennengelernt, als er in West Palm Beach einen schrottreifen französischen Rennwagen begutachtete. Das Metall war trotz seines geringen Gewichtes stark und haltbar, die perfekte Hülle für Fords Traumauto. Der Motor war ein technisches Meisterwerk: 2900ccm, vier Zylinder mit abnehmbaren Zylinderköpfen, so dass die Ventile und der Kolben leicht zugänglich waren. Das Fahrgestell war einfach, mit einer Aufhängung an drei Punkten. Das Zweigang-Transmissionsgetriebe, machten das Modell T zum idealen Fahrzeug auf Amerikas unterentwickelten Strassen. Die drei Pedale schliesslich, Hauptkupplung, Retourgang und Fussbremse, sind ein typisches Merkmal des Modell T.
Henry Ford verfolgte drei Punkte: Ein kleines, in grosser Stückzahl hergestelltes Auto bringt trotz kleinerer Gewinnspannen schliesslich doch höhere Gewinne als ein teures Modell, das nur in geringer Anzahl hergestellt wird. Das war These Nummer eins. These Nummer zwei stiess schon hart an die Grenze des Grössenwahns: Ich werde die Welt auf Räder stellen! Die Zeiten sind vorbei, in denen der kleine, hart arbeitende Mann, der Farmer, der Handwerker, der Handelsvertreter, die Hebamme, der Geistliche, der Landarzt... sich kein Auto leisten konnten. Ich werde Amerika motorisieren. Und These Nummer drei: Keine Fabrik wird letzten Endes gross genug sein, als dass man mehr als ein Modell in ihr bauen könnte. Dementsprechend folgte ab 1909 ein radikaler Schwenk zur Ein-Modell-Politik- wie es Rolls-Royce mit dem Silver Ghost bereits eineinhalb Jahre früher vorexerziert hatte.
Viele Käufer stiegen vom Pferdewagen auf das Blechgefährt um, und sie behandelten es entsprechend oft wie ein ruppiges Rodeopferd. Auf die zumeist technische Unbedarftheit der Käufer nahm die Betriebsanleitung Rücksicht. In der Hacksprache eines Comic books heisst es da: Du hast drei Pedale vor dir. Rechts - das ist die Fussbremse. Drauftreten, wenn du halten willst. Dann kommt das Pedal für das Rückwärtsfahren. Aber erst drauftreten, wenn der Wagen nicht mehr nach vorne fährt. Dann kommt das wichtigste Pedal. Wenn es in der Mittellage steht, ist Leerlauf. Der Motor tut dann nichts mit den Rädern. Wenn du stark drauftrittst, bis nach ganz unten, fährt dein Ford im ersten Gang. Das ist der Kraftgang. Willst du wieder auskuppeln, wenn der Motor also nicht mehr ziehen soll, holst du das Pedal wieder in die Mittellage. Willst du zügig fahren, muss das Pedal ganz oben stehen. Und nun - let`s go, boy. Wir sehen, dass die Hände wenig zu tun hatten. Sie konnten am Lenkrad bleiben, von da aus das Handgas, die Vorzündung und die Düse des Vergasers verstellen. Die Verstellbarkeit der Düse hatte auch praktische Gründe. Wenn sie von Wassertropfen oder toten Mücken verstopft war, wurde ihre Öffnung vergrössert.
In einer "Tin Lizzie" fuhren die Farmer mit ihrer Familie sonntags zur Kirche, und an den Werktagen transportierten sie mit ihr Schweine, Kälber, Kartoffeln und Kohle. Ganz schlaue Bauern rüsteten den Wagen mit Schaufelrädern aus, damit er auch einen Pflug ziehen konnte.
Sehr bald begannen sich Legenden zu bilden, und "Tin Lizzie"-Witze kamen auf. Die zurückspringende Anlasserkurbel hat manchem Fahrer den Unterarm gebrochen - die schlägt zu wie ein Maulesel! Tin Lizzie-Fahrer zeigen sich voller Stolz ihre Ford-Waden - wer in bergigem Gelände wohnte, musste beim Fahren oft stundenlang den ersten Gang benutzen und zu diesem Zweck ständig das Pedal durchtreten. Das gab natürlich Muskeln! Oft passierte es auch, dass durch das Schütteln des Motors das Schaltpedal aus der Stellung (Neutral) heraussprang und der Wagen sich ohne Zutun des Fahrers in Bewegung setzte. Oder die angezogene Handbremse löste sich - was ähnliche Folgen hatte. Als Anlasshilfe wurde unter Kennern folgende Tricks empfohlen: Kochend heisses Wasser auf den Ansaugkrümmer giessen und die Zündkerzen auf dem Herd erhitzen. bis sie richtig glühten. Und dann geschwind einschrauben.
Das Modell T kam schlicht aus dem Werk und war mit keinerlei Zierrat belastet. Gerade dass Henry Ford seinem "Volkswagen" ein Signalhorn bewilligt hatte. Die Zubehörindustrie machte Anstrengungen, das einfach gehaltene Auto aus Detroit herauszuputzen. Wärend der Bauzeit des Ford T (1908-1927) wurden für ihn über 5000 Zubehörteile entworfen und angeboten. Sehr früh schon offerierte die Non-Kick-Start Company aus Kansas City für $ 2,50 ein Handbuch mit dem Solgan: Wie Sie gebrochene Arme beim Starten der Tin Lizzie vermeiden! Ein Tachometer sollte $ 7,25 kosten, worauf ein Ford-Fahrer nach Detroit schrieb: Wozu brauche ich ein Speedometer? Wenn die Kotflügel an meinem Modell T zu klappern anfangen, weiss ich, dass ich zehn Stundenkilometer fahre. Wenn meine Zähne klappern, weiss ich, dass ich 20 draufhabe. Wenn die Gänge rausspringen, fahre ich 25.... Henry Ford liebte solche Scherze: Jeder Witz verkauft eine Tin Lizzie mehr!
Zitat aus "Das grosse Buch der Oldtimer" Ingo Seiff